NON PLUS ULTRA

Der Kunstraum Potsdam lädt Sie recht herzlich zu einer Führung zur Ausstellung NON PLUS ULTRA mit den Künstlerinnen und Künstlern der Gruppe am Samstag, den 09. März 2024, um 16 Uhr. Zudem wird der Katalog zur Ausstellung vorgestellt.


„……… bis hierher und nicht weiter!“

Gruppe ‘NON PLUS ULTRA’

Kiki Gebauer | Hubertus von der Goltz | Rainer Gottemeier | Hans-Peter Klie | Gisela Schattenburg | Andreas Schmid | Frank Michael Zeidler

Ausstellungsdauer 24.2.2024 – 7.4.2024
Eröffnung 24.2.2024 – 16.00 Uhr

Begrüßung: Mike Geßner
Einführung: Sophia Pietryga, Kunsthistorikerin
Vortrag: Dr. Mario Huth, Historiker und Biologe – Mitglied der Brandenburgischen Historischen Kommission e. V.

“NON PLUS ULTRA – Ist “morgen” das neue “gestern”? Schlaglichter zum Thema Fortschritt

Kiki Gebauer
Hubertus von der Goltz
Rainer Walter Gottemeier
Hans-Peter Klie
Gisela Schattenburg
Andreas Schmid
Frank Michael Zeidler

Non Plus Ultra – die Sentenz des antiken Helden Herakles lässt sich als „Bis hierher und nicht weiter“ lesen. Sie benannte einst am Ausgang des Mittelmeeres das Ende der Welt. Heute ist sie zu einer Metapher geworden, ein Weckruf inmitten einer Welt, die umkehren muss. Die populärere Lesart – „das Beste vom Besten“ – kann zukünftig in einer Zivilisation, die gegenwärtig noch im „höher, schneller, weiter“ ihre Erfüllung sucht, nicht mehr gelten. Wir sind dabei, mit dieser Denkart zu scheitern.

Die Gruppe NON PLUS ULTRA erörtert mit künstlerischen Mitteln diese disparaten, komplexen und herausfordernden Themen. Die Einsicht, dass Kunst nicht gesellschaftlich und politisch direkt, sondern auf subtileren Wegen wirken kann und mitunter Lösungs- oder Denkansätze generiert, die in aktuellen Situationen dienlich sind, verbindet die Mitglieder der Gruppe. Die sieben Einzelpositionen des Projekts setzen sich mit zukünftig zu gestaltenden Lebens- und Denkräumen auseinander, sie suchen Weltzugänge, die sich von tradierten Fortschritsvorstellungen befreien:

In den Arbeiten von Kiki Gebauer geht es um das Sehen, um das genaue Hinschauen, mit dem Ziel das zu entdecken, was im wahren Sinne des Wortes hinter den Dingen steckt – sie will das Verborgene sichtbar machen. An Hand von Reflexionen stellt sich die Frage, ob das, was wir sehen der Realität entspricht, Illusion oder Täuschung ist.

Die Dominanz eines wissenschaftlichen Weltbilds mit seiner selbstgewissen Sachlogik, die sich dem Wachstumsgedanken unterordnet, stellt Hubertus von der Goltz in Frage. Er lenkt die Aufmerksamkeit auf die Notwendigkeit, alle Prozesse auszubalancieren. Die Rauminstallation „Gedankenbaum“ kann als ein Bild für die Vernetzung allen Lebens gelesen werden.

Rainer Walter Gottemeier strebt in seiner raumgreifenden Installation „COSTAGRAPHIE“ danach, die gesellschaftlich-gegenwärtige Situation der Polarisierung und des Auseinanderfallens gewachsener Strukturen zu überwinden – der Begriff Orientierung ist ihm essentiell. Er fordert auf, den Weg zum Anderen, zumindest in die Nähe des Anderen zu gehen.

Hans-Peter Klie geht in seiner Installation „VIERZEHNVIERZEHN“ vom Weckruf „Bis hierher und nicht weiter“ aus. Immanuel Kants Frage „Was ist der Mensch?“ stellt sich an der Grenze erneut. Von welchen Dämonen wird er bedrängt und getrieben? Und was hilft ihm – jenseits der statistischen Erfassung von Wanderungsbewegungen und der Berechnung seines ökologischen Fußabdrucks?

Gisela Schattenburg nimmt mit „Wandel 1+2“ ein zentrales Motiv gegenwärtiger Diskurse auf. Dass Wandel in fast allen Feldern von gesellschaftlicher und individueller Relevanz stattindet, ist von jeher ein zentrales Motiv der Moderne. Aber Geschwindigkeit und Unübersehbarkeit all der gegenwärtig globalen Prozesse, stoßen an Grenzen, die Grundfragen der Ethik berühren.

Andreas Schmid schafft mit seiner Inszenierung „Denk-Räume“ im oberen Stockwerk des Kunstraums mit transparenten, minimalen Eingriffen vielfältige Ansätze zu neuen Raumerfahrungen. Wände, Decke und Boden zu überraschenden, andersartigen Raumerlebnissen zusammen zu führen heißt für ihn, dem Betrachter in der Bewegung neue Denk-Räume zu ermöglichen.

Den Blick ins Vergangene und Zukünftige erlebt Frank Michael Zeidler als ein Eintauchen ins Unbekannte. Utopien, ob positiv oder dystopisch, sind ihm Abstraktionen, nur Denkmodelle. Sie helfen nicht in einer Situation, die ihn in seiner großformatigen Zeichnung „…bis hierher und nicht weiter“ rufen lässt.


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